Am 16. Februar 2023 fand im Bürgerzentrum ein französischer Abend mit Gästen aus unserer Partnerstadt Sainte Ménehould statt. Auf Einladung des Tourismusbüros, das den Abend auch organisierte, hat sich eine überraschend große Schar an Interessierten zum Stehempfang im Ehrenbergsaal eingefunden. Der Saal war eindrucksvoll in den Farben der französischen Trikolore geschmückt und machte bereits optisch Lust auf einen abwechslungsreichen Abend mit Vorträgen, Gaumenfreuden und Live-Musik.
Frau Oberbürgermeisterin Petzold-Schick begrüßte zum Auftakt das Publikum, bedankte sich auch bei den zahlreich erschienenen Ehrengästen und unterstrich die große Bedeutung der freundschaftlichen Beziehungen mit Bruchsals ältester Partnerstadt – dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund des 60-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrages. Damit auch unsere französischen Gäste dem Abend ohne Sprachbarriere folgen konnten, übernahm Annette Mandel vom Büro der Städtepartnerschaften die Übersetzung ins Französische. Nach der offiziellen Begrüßung durften die Besucher erstmals vom extra aus Frankreich mitgebrachten Champagner kosten und mit einem fröhlichen „Santé!“ und „A la vôtre!“ sich gegenseitig zuprosten. Auch Baguette, bestrichen mit unterschiedlichen Arten von Terrine und Käse, wurde zwischendurch gereicht. Den einleitenden Worten der Oberbürgermeisterin folgte ein ausführlicher Bildbeitrag des Tourismusbüros aus Sainte Ménehould. Dessen stellvertretende Leiterin skizzierte die wichtigsten geschichtlichen und kulturellen Besonderheiten unserer ca. 4000 Einwohner zählenden Partnerstadt. So berichtete sie von der gütigen und gottesfürchtigen Jungfrau Menehildis aus dem 5. Jahrhundert, auf die der Name des schmucken Städtchens am Rande der Champagne zurück geht. Auch der Erfinder der méthode champenoise, der Mönch Dom Pérignon, wurde dort geboren und mit einer Statue im Zentrum verewigt. Ebenso konnte man auf die berühmte Mühle von Valmy einen Blick werfen und sich der kulinarischen Spezialität der Schweinsfüße wenigstens bildlich nähern. Doch nicht nur die kulturelle Seite des Städtchens wurde beleuchtet, auch auf die unterschiedlichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung wurde eingegangen. So spielten das neue Hallen-Freibad und die ausgedehnten Radwege durch den Argonner Wald dabei eine besondere Rolle. Übersetzt wurde der kurzweilige Vortrag, der Lust auf einen baldigen Abstecher in die Partnergemeinde machte, von Frau Matzner vom Bruchsaler Tourismusbüro. Für all diejenigen, die noch mehr über unsere Partnerstadt erfahren wollten, hielten die Mitarbeiterinnen vom dortigen Tourismusbüro eine Vielzahl an Prospekten und Souvenirs bereit. Eine besondere Attraktion beim Publikum waren hierbei die mitgebrachten Basthüte mit Menehilder Banderole, die sich schnell auf so manchem Kopf wieder fanden. Unser Freund Alain Guyot sorgte mit dem Verkauf von Champagner, Terrinen, Käse und Honig aus unserer Partnergemeinde dafür, dass auch die Gaumenfreuden für Zuhause nicht zu kurz kamen. Abgerundet wurde die Vortragsrunde aus unseren Reihen durch Dr. Ute Obhof, die ihren eigenen Schüleraustausch aus dem Jahr 1976 bildlich noch einmal Revue passieren ließ und uns alle mitnahm auf eine sehr persönliche, historische Zeitreise, bei der natürlich auch die kulturellen Besonderheiten nicht fehlen durften. Herzlichen Dank dafür! Untermalt wurde die Veranstaltung durch französische Chansons, gesungen und interpretiert auf der Bühne von John Jussy.
So haben sich über den Abend hinweg alle prächtig amüsiert und niemand wollte den Saal verlassen, bevor nicht das letzte Petit Four als Dessert auch noch probiert wurde. Mit einem gut gelaunten „Adieu!“ und „Au revoir!“ verließen dann auch die letzten Gäste irgendwann den Saal, und es beschlich einen das gute Gefühl, dass alle Anwesenden unserer französischen Partnerstadt mit dem Herzen ein ganzes Stück weit nähergekommen sind.
Text: Silke Berger Fotos: Fotofreunde Heidelsheim / Anouk Pinon